Weit mehr als nur schnelleres 5G
Es mag verfrüht erscheinen, jetzt schon über 6G zu schreiben. Der 5G Standard setzt sich gerade erst durch und in einigen Regionen ist sogar 4G LTE noch relativ neu. Am Nachfolger von 5G wird allerdings bereits seit 2017 geforscht und aus dem neuen Mobilfunkstandard scheint weit mehr zu werden als bloss ein schnellerer Nachfolger zu 5G. Besonders bei der Gestaltung zukünftiger Angebote dürfte 6G mindestens so prägend wirken, wie dies aktuell mit 5G der Fall ist. Grund genug einen Blick auf den Entwicklungsstand dieser neuen Technologie zu werfen und etwas in die Zukunftsmusik reinzuhören.
Der nächste Schritt nach der Daten-Flatrate
Mit dem Einzug von 4G wurde die mobile Datenverbindung zum Standard für die alltägliche Konnektivität via Smartphone oder Tablet. Die Angebote der Mobilfunkanbieter stellten in der Regel verschiedene Datenvolumen zur Verfügung, die irgendwann aufgebraucht sein konnten. Mit 5G sind diese Zeiten nun vorbei und die Daten-Flatrate ist das Angebot der Stunde. Durch die hohe Kapazität und Bandbreite von 5G, haben sich limitierte Datenvolumen zumindest im Inland erübrigt. Heute zahlen die Kund:innen nicht mehr für ein bestimmtes Volumen an Daten, sondern für die Geschwindigkeit der Verbindung. Bei Digital Republic haben wir diesen Wandel aufgenommen und als der erste Schweizer Anbieter umgesetzt.
6G dürfte den Markt ebenfalls in einer ähnlichen Weise aufmischen und dabei zusätzlich noch eine ganze Reihe an neuen Use-Cases generieren. Erst kürzlich gelang einem chinesischen Forscherteam die drahtlose Übermittlung von 1TB an Daten über 1km Entfernung in 1 Sekunde. Ein neuer Weltrekord und ein Indikator für das Potenzial von 6G. Die Vorteile für die Infrastruktur liegen auf der Hand: Im Gegensatz zu Glasfaser, sind Antennen und Signalverstärker wesentlich schneller und kostengünstiger errichtet und gewartet. Ausserdem bietet Mobilfunk den Vorteil einer leichten Aufrüstbarkeit der bestehenden Antennen, ohne grössere bauliche Massnahmen, wie dies bei unterirdisch verlegten Leitungen der Fall ist.

Wird 6G die Verbindung via Glasfaser ablösen?
Bereits 5G schafft problemlos Geschwindigkeiten, die für die private Nutzung zuhause einem Glasfaseranschluss entsprechen. Wir haben dies in einem früheren Artikel bereits beschrieben und auf die Möglichkeiten des Mobilfunks als Internetzugang aufmerksam gemacht. Gerade in dicht besiedelten Ländern wie der Schweiz, wo die Distanzen kurz und die Vernetzung fortgeschritten ist, kann das Potenzial von Mobilfunkverbindungen besonders gut ausgeschöpft werden. Wer schon jetzt auf Mobilfunk setzen will, kann sich über unsere Tarife bereits heute vom 5G High-Speed Internetanschluss für zuhause, bis zum GPS-Tracker am Halsband des Haustiers mit der nötigen Konnektivität ausrüsten. 6G wird das Nutzungsspektrum wohl noch erweitern.
Liegt etwa die Netzkapazität von 5G momentan bei 1Mio verbundenen Geräten pro Quadratkilometer, verspricht 6G bis zu 10Mio Geräte auf derselben Fläche verbinden zu können. Damit wären die Voraussetzungen für eine landesweite und Flächendeckende Konnektivität via Mobilfunk gegeben und ebenfalls entsprechende Anwendungsmöglichkeiten für Industrie und Gewerbe. Wo 5G dem Glasfasernetz bereits heute starke Konkurrenz macht, dürfte 6G die Geschwindigkeiten also definitiv übertreffen und Glasfaser in vielen Bereichen mühelos ablösen. Wir sehen in der Konnektivität über Mobilfunk bereits heute eine attraktive und zukunftsweisende Alternative zum kabelgebundenen Internetanschluss und bieten entsprechende Lösungen inkl. Hardware in unserem Shop an.
Rollout 2030: Wird dieses Jahr ein neues Zeitalter einläuten?

Die meisten 6G Entwicklungsprojekte zielen auf eine Implementierung ab 2030. Das würde bedeuten, dass ab 2030 die ersten 6G Zellen in Betrieb genommen werden und damit auch die Verbreitung und Applikationsentwicklung dieser Technologie Fahrt aufnehmen würde. In Anbetracht der bereits laufenden Entwicklungen des IoT, spekulieren verschiedene Quellen auf revolutionäre technische Fortschritte im Zuge der 6G Umsetzung. Durch die erhöhte Netzkapazität und eine praktisch inexistente Latenz von deutlich unter 1ms sind Szenarien denkbar, in denen die Menschen selbst und die Umwelt um sie herum über Mixed-Reality bzw. AR/VR-Lösungen kommunizieren (Stichwort Metaverse). Die physische und die digitale Welt könnten damit in einer Art verschmelzen, die bisher kaum denkbar war. Die Angebote der Konnektivitätsprovider werden sich diesen Veränderungen anpassen müssen und auch wir sehen uns schon jetzt in der Verantwortung, uns auf diesen Wandel vorzubereiten.
Wir können nicht sicher wissen, ob 2030 ein neues Zeitalter einläuten wird, oder ob wir uns bereits jetzt am Beginn eines neuen Zeitalters befinden. Was wir aber mit grosser Sicherheit annehmen können ist, dass der technische Fortschritt des Mobilfunks in seiner Geschwindigkeit eher zu- als abnehmen wird und sich die Möglichkeiten der Kommunikation und damit der digitalen Gestaltung unserer Lebenswelt deutlich erweitern werden. Gemäss der Nielsen-Regel wächst die Verbindungsgeschwindigkeit für die Endnutzer:innen immer etwa um 50% pro Jahr. Die Aufgabe von Digital Republic wird es sein diesen technischen Fortschritt aufzunehmen und seine Möglichkeiten für unsere Kund:innen nutzbar zu machen. Entsprechend behalten wir die weitere Entwicklung mit grossem Interesse im Auge und bleiben für dich am Ball; Frei, fair und fortschrittlich!